Naturbad Glatten spricht alle Altersgruppen an


Von Regina Schwenk Glatten. Von Schwarzwälder-Bote, aktualisiert am 16.07.2010
Grund zum Feiern hat der Förderverein des Naturbads Glatten. Seit der Eröffnung am 11. Juni diesen Jahres lockte das kühle Nass bereits mehr als 10 000 Badegäste an.Allein am vergangenen Samstag, dem bisherigen Rekordtag, besuchten 1400 Hitzegeplagte das Bad. Mit dieser Entwicklung zeigt sich der Vorsitzende des Fördervereins, Martin Armbruster, mehr als zufrieden. Man müsse dabei immer bedenken, dass unmittelbar nach der Eröffnung eine zweiwöchige Schlechtwetterphase eingesetzt habe, stellt Armbruster fest. Mit den bisherigen Besuchern habe man den Wirtschaftlichkeitsplan bereits erfüllt.

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Auch die Mitgliederzahlen des Vereins stiegen beständig an. Momentan habe man etwa 930 Mitglieder, so Armbruster. 21 davon hätten sich im vergangenen Jahr zu DLRG-Rettungskräften ausbilden lassen. Mit vier Angestellten des alten Freibads hätten sie nun abwechselnd ein wachsames Auge auf die Badegäste. Die Rettungskräfte seien im Alter von 20 bis 65 Jahren.

Das generationenübergreifende Element sei dem Verein wichtig. "Alle Gäste sollen sich mit uns identifizieren können", so Martin Armbruster. Schließlich gehöre das Naturbad den Bürgern, nicht dem Verein. Der führe es nur. Dieses Bewusstsein bei den Badegästen zu wecken, sei ihm wichtig, so Armbruster. Je mehr Bürger sich für das Bad verantwortlich fühlten, desto besser. Ein Naturbad sei gegenüber einem herkömmlichen Freibad zwar wesentlich kostengünstiger, aber auch arbeitsintensiver. Die Wasseroberfläche werde täglich mit einem Saugroboter abgesaugt, die Beckenwände würden alle zwei Tage gereinigt. Montags bleibe das Bad für umfangreichere Reinigungs- und Pflegemaßnahmen geschlossen. Durch die hohen Temperaturen der vergangenen Tage bewege sich die Wassertemperatur mit etwa 25 Grad am oberen Limit. Höhere Temperaturen verringerten den Sauerstoffgehalt des Wassers und förderten damit die Algenbildung, erklärt Armbruster. Normalerweise beheize man das Wasser mit Hilfe der Solaranlage auf dem Dach des Kiosks. Momentan nutze man sie aber, um das Wasser über Nacht abzukühlen. Die beiden autarken Filterkreisläufe seien auf durchschnittlich 900 Badegäste am Tag ausgelegt. Die Spitzenlast liege bei 1600 Gästen, für eine konstant gute Wasserqualität sei also gesorgt.

Was ihm dagegen Sorgen bereite, sei die geringe Anzahl an Parkplätzen, stellt Armbruster fest. Die Besucher aus den umliegenden Gemeinden seien durch die schlechte Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr dazu gezwungen, das Bad mit dem Auto zu besuchen. Falls kühlere Temperaturen einmal nicht zum Baden einladen sollten, lohnt ein Besuch im Naturbad trotzdem. Die Kleinen können sich an der Kletterwand versuchen, für die etwas Größeren steht ein Beachvolleyballfeld zur Verfügung. Blühende Seerosen und Blumenbinsen sorgen für den ansprechenden Hintergrund. Auch die Zweifler, die das Naturbad anfangs als "Froschgumpen" geschmäht hätten, seien mittlerweile von dem Konzept überzeugt, freut sich Armbruster.