Bürgermeister Thomas Hack setzt mit dem Umbau einen Meilenstein – Größte Investition der kleinsten selbstständigen Gemeinde im Kreis
Mit Hose, Hemd und Krawatte kraulte er die knapp 25 Meter bis zur Ausstiegsleiter. „20 Grad“ bestätigte er dann die Wassertemperatur, die mit Kreide auf der Tafel am Eingang notiert war. Das Publikum war amüsiert – und er glücklich: Bürgermeister Thomas Hack feierte am Freitag mit gut 150 Gästen die zweite Einweihung des Auraer Bades.
Aura Mainpost vom 12.07.2013
Den ersten Meilenstein hatte vor genau 40 Jahren sein Vater Adolf Hack gesetzt – damals Bürgermeister und 51 Jahre alt. Mit dem Umbau zum Naturbad setze er nun den zweiten, sagte der jetzige Bürgermeister in seinem elften Dienstjahr, ebenso alt wie sein Vater damals.
In der 95-minütigen Feier wurde deutlich, welch großen Stellenwert dieses Bad hat. Umringt von Kindergarten, Kirche, Schule und zehn Wohnhäusern bildet es den Mittelpunkt Auras. Mit knapp 4000 Quadratmetern Fläche ist es gerade mal so groß wie fünf Bauplätze im Geviert von Garten- und Schulstraße, Sandgrubenweg und Trimberger Weg.
Hack gab ihm noch eine ganze Reihe weiterer Attribute mit: Der 460 000 Euro teure Umbau sei die größte Investition in der Geschichte des Ortes, verdeutlichte er. Der Bau vor 40 Jahren habe ein Viertel dessen gekostet – 230 000 Mark. Seitdem aber sei das Bad „der ganze Stolz von Aura“, zum Wahrzeichen des Ortes geworden und zumal jetzt eine „Attraktion für die ganze Region“ mit dem „schönsten Biergarten Auras“.
Den Anstoß zu dieser „Mission impossible“ (unmöglicher Auftrag) habe „Mister Schwimmbad“ gegeben, Kurt Clement. Der 72-Jährige kümmert sich seit 35 Jahren um die Technik in dem Bad und steckte Hack, kaum war dieser 2002 erstmals zum Bürgermeister gewählt worden: „Thomas, Du musst Dich um das Schwimmbad kümmern. Das geht nix mehr lang gut.“ Nach seiner Wiederwahl 2008 habe er es dann angepackt – und angesichts der ersten Kalkulationen von 900 000 Euro fast wieder fallen gelassen. Quasi den Rettungsring warf dann Hans Kaiser mit seinem Vorschlag, es zum Naturbad umzubauen, was schlicht bedeutet: ein normales Schwimmbecken mit biologisch gereinigtem Wasser, wie es die Wasser-Werkstatt Bamberg, das Planungsbüro von Claus Schmitt dann konzipierte.
Die mit 850 Einwohnern kleinste selbstständige Kommune im Landkreis sparte durch Steuererhöhung 165 000 Euro an, nahm ein Darlehen von 145 000 Euro auf und bedankte sich für 150 000 Euro europäische Fördergelder aus dem Leaderprogramm, das ländliche Entwicklung unterstützt – sofern sich denn die Bürger einbringen, wie Unterfrankens Leader-Manager Wolfgang Fuchs ausführte.
Kalt, schlammig, schmutzig, Keime, Frösche, Schlingpflanzen – anfänglich galt es, mit vielen Vorurteilen aufzuräumen. 20 Prozent Unterstützer habe er anfänglich gehabt, schätzte Hack, heute sei es umgekehrt. Auch wenn die Solaranlage auf dem Dach noch fehlt, die der Gemeinderat im Mai erst absegnete, erklärte Hack: „Mission impossible – Auftrag erfüllt.“ Zwar habe Petrus mitgespielt und mit schönem Wetter gewartet, bis das Bad fertig ist. Eines aber habe ihn tief enttäuscht: Dass das Auraer Bad erstmals in seiner Amtszeit später eröffne als das Kissinger Terrassenschwimmbad . . .