Badische Zeitung, 11-08-2014
Die Technik funktioniert, die Besucher strömen – vor allem aus Lörrach und Weil. Rund 30.000 Gäste haben das neue Naturbad in Riehen in den ersten acht Wochen besucht.
Auf der weitläufigen Liegefläche aus Holzdielen lässt sich eine Besucherin die Morgensonne ins Gesicht scheinen. Ein paar Meter weiter liefern sich zwei Männer ein intensives Tischtennismatch. Auf der Wiese spielen drei Jungs mit einem Ball Szenen der Fußball-WM nach. Im Badesee gibt ein Tauchlehrer seinen Schülern Tipps, daneben ziehen Schwimmer stoisch ihre Bahnen, während einige Jugendliche den Sprungturm zu akrobatischen Einlagen nutzen. "Das Bad soll grundsätzlich für alle da sein", sagt Betriebsleiter Roger Wyden im BZ-Gespräch. Mit Planschbecken, Rutsche und Sprungturm sollen zwar gezielt Familien mit Kindern angesprochen werden. Doch auch für Schwimmer sei an den meisten Tagen genügend Platz vorhanden, so Wyden.
Beliebt ist das neue Naturbad kurz hinter der Grenze vor allem auch bei Besuchern aus dem Nachbarland. Von den rund 30.000 Gästen, die in den ersten acht Wochen kamen, waren nach Einschätzung der Mitarbeiter des Bads etwa die Hälfte Deutsche – belegt wird diese Vermutung durch die hohe Anzahl an Autos mit Kennzeichen LÖ auf dem Parkplatz. Außerdem kommen viele Besucher aus Riehen, Basel und dem ganzen Kanton Baselland. An manchen Tagen strömen ganze Jugendgruppen durch den Kassenbereich. Für kommende Woche hat sich eine Pfadfindergruppe mit 100 Leuten angemeldet.
"Die Resonanz der Leute ist sehr positiv", sagt der Betriebsleiter. Das Badewasser werde zumeist als weich und angenehm empfunden, schildert er die Rückmeldungen der Besucher. Zurückzuführen ist das auf das Konzept des Naturbads: Pflanzen und natürliche Filteranlagen reinigen das Wasser in einem Kreislauf auf umweltfreundliche Weise. Auf Chlor und andere Chemikalien zur Wasseraufbereitung wird in Riehen verzichtet.
Die Technik der Pumpanlage zur Wasseraufbereitung funktioniere bislang einwandfrei, sagt Wyden. Um eine durchgehend hohe Qualität des Badewassers zu gewährleisten, werden täglich Proben entnommen und ausgewertet. Zudem testet ein externes Labor das Wasser einmal pro Woche auf seinen mikrobiologischen Zustand. Damit nicht genug: Die Werte aus monatlich entnommenen Wasserproben werden in eine internationale Datenbank eingegeben – dabei geht es unter anderem um die Konzentration von Nährstoffen wie Nitrat und die Analyse des im Wasser enthaltenen Planktons.
Für das Badevergnügen spielt neben der Reinheit auch die Temperatur des Wassers eine Rolle. Diese schwanke derzeit im Tagesverlauf zwischen 22 und 24 Grad Celsius, so Wyden. Nach mehreren kühlen Regentagen könne diese Spanne zwei Grad tiefer liegen – bei warmem und sonnigem Wetter aber auch um zwei Grad höher.