In der öffentlichenn Diskussion wurde in der Vergangenheit kritisiert, dass die biologisch- mechanische Wasseraufbereitung der Naturfreibäder keinen hygienisch einwandfreien Betrieb gewährleisten kann bzw. dieser nicht in wünschenswertem Umfang dokumentierbar wäre. So reagieren in einigen europäischen Ländern die Behörden oft mangels ausreichender Informationen pauschal mit dem Urteil, dass nur die Zugabe von Chlor in Beckenbädern für einen Schutz gegen Keimzahlüberschreitungen bieten könnte.
Vor diesem Hintergrund hat der IOB-Vorstand beschlossen das Angebot anzunehmen, für das Projekt Datenbank Naturfreibäder (kurz: DANA) international Partnerbäder zu suchen, also öffentlichen Naturfreibädern außerhalb Deutschlands die Teilnahme an DANA zu ermöglichen.
Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, entstand vor Jahren das Projekt DANA mit dem Hauptziel, durch eine fundierte Datenerhebung und Datenauswertung in rund 30 Naturfreibädern in Deutschland Antworten auf die bislang offenen Fragen der Leistungsfähigkeit ökologisch betriebener öffentlicher Bäder zu geben.
Die Datenbank Naturbäder DANA sollte also einerseits den Mangel an einer gesicherten Datenbasis zu den verschiedenen Parametern und ihren Wechselwirkungen beheben, andererseits die komplexen Wechselwirkungen zwischen den gewässerökologischen, hygienischen, technischen und physikalischen Betriebsgrößen darstellen und verstehen helfen. Nur so würde letztlich das enorme umweltrelevante Potenzial von Naturfreibädern genutzt und die Betriebssicherheit erhöht werden können.
2008 wurde DANA in 30 Naturfreibädern in Deutschland zur täglichen Praxis im Bäderbetrieb. 2010 wurde die nationale Phase des Projektes DANA abgeschlossen. In einem ersten Schritt wurden Erkenntnisse aus einer fundierten Auswertung bereits vorliegender Daten gewonnen und die eigentliche Datenbank entwickelt.
Ganz wichtig war, dass erste Ergebnisse aus dem Projekt DANA in das im Juli 2011 in Deutschland erscheinende neue FLL- Regelwerke für Planung, Bau und Betrieb öffentlicher Naturfreibäder eingeflossen sind. Ausserdem hat DANA den Bäderbetrieb in den teilnehmenden Anlagen gesichert und letztendlich damit die Arbeit der zuständigen Gesundheitsämter verbessert.
Aufgrund der erheblich verbesserten Datenlage zu den verschiedenen Parametern und ihren Wechselwirkungen, ist nun sehr viel besser bekannt, welche die für den Betrieb eines Naturfreibades bestimmenden Faktoren die kritische Größe an Leitkeimen beeinflussen. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen den gewässerökologischen, hygienischen, technischen und physikalischen Betriebsgrößen werden jetzt besser verstanden und können dank DANA sowohl für einzelne Anlagen als auch in der vergleichend-bewertenden Zusammenfassung mehrerer Bäder dargestellt werden. Erkenntnisse aus diesen Auswertungen liefern die Basis zu deren gezielten Beeinflussung und Regelung.
Am wichtigsten ist vielleicht, dass gegenüber früher der sichere Bäderbetrieb vor Ort einer jeden einzelnen der an DANA beteiligten Anlagen sowie die Betriebssicherheit gerade neu enstehender Naturbäder erreicht worden ist. Durch die direkte Einbindung, auch online, der zuständigen Gesundheitsämter konnte auch hier eine erheblich verbesserte Entscheidungsgrundlage für die Aufsichtsbehörden geschaffen werden.
Ab sofort bietet die IOB Lizenzen zur Nutzung der Datenbank Naturfreibäder. Zunächst nur im deutschsprachigen Raum, ab 2012 aber auch zumindest auf englisch. Diese Lizenzen werden angeboten für
Flyer der Arbeitsgemeinschaft für Badeseen und Schwimmteiche über die "Datenbank für Naturfreibäder"
