Badespaß ganz ohne Chlor

"Terrano" heißt das neue Gudensberger Naturschwimmbad - Viel Lob bei Eröffnung

Tagespresse: vom 03.06.2008 Homberg Fritzlar der HNA - Hessische Neue Allgemeine Zeitung;
Von Rosemarie Först

GUDENSBERG. Besser hätte das Wetter zur Eröffnung des Gudensberger Naturschwimmbades nicht sein können: Bei strahlendem Sonnenschein schauten sich am Sonntag einige hundert Besucher das völlig umgebaute Freibad aus der Nähe an.

Viele erfrischten sich in einem der Becken, allen voran Bürgermeister Dr. Edgar Frank e. Zur Einweihung sprang der Verwaltungschef, wie versprochen, mit einem sportlich beherzten Köpfer vom Zweimeterpodest des Sandstein-Turmes ins kalte Wasser des Springbeckens.

Das neue Naturbad mit seinem extravaganten südländischen Flair und dem beziehungsreichen Namen "Terrano" bietet vier Wasserbecken: ein Babybecken, ein Kleinkinderbecken, das Springerbecken und das Schwimmerbecken. Ihre Besonderheit: Das Wasser wird nicht chemisch behandelt, sondern biologisch gefiltert und ist außerdem unbeheizt.

Die teils terrassenförmig angelegten Liegewiesen auf dem Hanggelände laden ein zum Ausruhen und gewähren einen weiten Blick auf die grüne Landschaft ringsum.

Begeistert vom neuen Schwimmbad war auch der kleine Fynn, besonders die Wasserfontäne hat es ihm angetan. Nicht nur der Knirps auch seine Mutter Kathrin Hahn, sowie Heike Lucas aus Maden fanden das neue Freibad richtig klasse. "Das ist eine tolle Anlage, hier kann man seine Kinder unbesehen auch alleine zum Schwimmen hinschicken", lobten sie.

Urlaubsgefühl

Voll des Lobes war auch Iris Hesse-Kothe aus Obervorschütz. "Mein Sohn hat Neurodermitis", erzählte sie, "für ihn ist es natürlich ideal, dass hier kein Chlor verwendet werden muss. Und wenn man oben auf der Terrasse sitzt, hat man ein richtiges Urlaubsfeeling."

Dort, im Schatten der roten Sonnenschirme, hatte es sich auch Herbert Schröder gemütlich gemacht und Kaffee getrunken: "Ich bin ein alter Gudensberger, und ich finde das alles hier sehr toll und gelungen. Es ist ein weiterer Anziehungs und auch ein Pluspunkt für Gudensberg", sagte er.

Eine herkömmliche Sanierung des Bades hätte zweieinhalb bis drei Millionen Euro gekostet. Jetzt, nach ersten Schätzungen, belaufen sich die Kosten auf gut eine Million Euro, sagte Bürgermeister Dr. Frank e - obwohl die Wasserflächen im Vergleich zu früher verdoppelt wurden.

Grund für die Einsparungen sei, dass man sich nicht für den Bau einer herkömmlichen Freibadanlage entschieden habe, sondern für die ökologische und ökonomische Alternative des Naturbades, das mittels eines Mineralfilters, der die Schwebstoffe herausfiltere, also komplett ohne Chemie das Wasser reinige.

Weiterer Sparfaktor sei, dass das Naturbad nicht beheizt werden müsse, was den Einbau neuer Leitungen und Heiztechnik überflüssig machte und gleichzeitig auch die Unterhaltungskosten nochmals erheblich senke.