Der Gäubote vom 20.03.2014
Das Wasser fehlt im Längenholz. Das neue Herrenberger Freibad entsteht ja aber auch gerade erst. Gestern war der offizielle Spatenstich, bei dem gut 100 Zuschauer den Fortschritt der bereits begonnenen Arbeiten begutachteten. Im Mai 2015 soll das derzeit rund 5,5 Millionen Euro teure Werk zum Schwimmen animieren.
Jochen Stumpf
Bald beginnt die 80. und letzte Saison im Herrenberger Freibad an der Aischbachstraße. Mit einem Blick ins Längenholz wird klar: Am Ende dieser Ära wird handfest und mit schwerem Gerät gearbeitet. Schon seit ein paar Wochen sind die Bagger aktiv, die Fläche im Längenholz ist planiert. Und für den Spatenstich wurde sogar extra ein Erdhaufen aufgetürmt. Zu trocken ist der Untergrund, als dass Oberbürgermeister Thomas Sprißler, Finanzbürgermeisterin Gabrielle Getzeny, Stadtwerkeleiter Florian Müller und die Planer hier hätten etwas bewegen können. "Heute ist ein freudiger Tag, auf den wir lange gewartet haben", meinte Sprißler. 2011 hat man endlich losgelegt mit der Beratung und Planung, die auf der Vorarbeit eines Runden Tisches aufbaute. "Wir hoffen, dass wir an alle gedacht haben", sagte der OB. Den Anfang hatte im Oktober eine Bürgerwerkstatt gemacht, deren Vorschlag nicht bei allen auf Gegenliebe gestoßen war und somit weitere Beratungsrunden nötig machte.
Geplant ist ein modernes Bad mit biologischer Wasseraufbereitung - für Sprißler ein Alleinstellungsmerkmal. Wettkampftaugliche Bahnen mit 50 Meter zieren den Schwimmerbereich, das Wasser soll auf 23 Grad beheizt werden. Ausgelegt ist das Bad für täglich 3 000 Besucher, die sich auf 11 000 Quadratmeter Wiesen- und Spielfläche sowie rund 1 600 Quadratmeter Wasserfläche vergnügen können. Breitwellenrutsche und Sprungturm inklusive. "Es wird noch ausgeknobelt, ob die Frau Finanzbürgermeisterin oder der Herr Stadtwerkeleiter springen müssen", feixte Sprißler. Die Wegeführung durch das Bad sei behindertengerecht.
In den vergangenen Jahren hatten sich von Planungsschritt zu Planungsschritt scheinbar die Kosten für das Bad erhöht. Zuletzt war von 5,7 Millionen Euro die Rede. Ein Betrag, den die Stadtverwaltung und der Gemeinderat mit der hohen Qualität der Anlage rechtfertigten (der "Gäubote" berichtete). Gestern nun sprach Sprißler erstmals von einer Kostensenkung. "Wir liegen derzeit deutlich unter der Kostenplanung", sagte der OB. Momentan laufe bereits die Ausschreibung für das letzte Drittel der Arbeiten. "Wir haben die Hoffnung, diese 5,5 Millionen Euro gut zu investieren", erklärte das Stadtoberhaupt. "Ich bin mir sicher, dass wir etwas ganz Attraktives schaffen werden."
Im Mai 2015 soll es so weit sein, nach gut einem Jahr Bauzeit. "Diesen Zeitplan wollen wir einhalten", erklärte Sprißler. "Lang und intensiv planen und kurz und kräftig bauen."
Dann wird auch endlich das Wasser im Herrenberger Längenholz da sein.