Von Olivia Kaiser - Von Schwarzwälder-Bote, aktualisiert am 29.07.2010
Glatten. Seit gut sechs Wochen ist das Glattener Naturerlebnisbad geöffnet. Zeit, um in der letzten Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien eine erste Bilanz zu ziehen.
Die fällt sehr positiv aus, freuten sich Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer und Martin Armbruster, Vorsitzender des Betreibervereins. Prüfungen hatten dem Naturerlebnisbad kurz vor der Sitzung eine "gute ökologische Wasserqualität" und ein sehr gutes Ergebnis in puncto Wasserhygiene bescheinigt. "Das ist höchst erfreulich", so Pfeifer.
In den ersten zwei Wochen nach der offiziellen Eröffnung am 11. Juni sei das Wetter nicht besonders gut gewesen, so Martin Armbruster, dafür habe man dann fast im ganzen Juli tolles Sommerwetter gehabt. Das spiegelt sich auch in den Besucherzahlen wider: "Bis zum 26. Juli haben 20?153 Menschen unser Bad besucht, und da sind die Kinder bis sieben Jahre nicht mitgerechnet", erklärte Armbruster. Das ergibt laut dem Vorsitzenden einen Durchschnittswert von 370 Besuchern pro Tag. "Ein Spitzenwert waren rund 14?000 Einlässe an einem Tag".
Man könne sagen, dass 60 Prozent der Besucher Erwachsene seien und 50 Prozent Mitglieder im Förderverein. Schön sei auch, dass es sich bei den Besuchern nicht nur um Bürger aus Glatten und der nächsten Nachbarschaft handle, sondern die Besucher aus der ganzen Region stammten, so Armbruster. Der Förderverein zähle momentan 1007 Mitglieder.
Die Wassertemperatur beträgt bei Sonnenschein um die 18 Grad. "Der Spitzenwert wurde mit 26,2 Grad vor zweieinhalb Wochen gemessen", so Armbruster. Die Wassertemperatur darf nicht länger als drei bis vier Tage über 24 Grad betragen. "Aufgrund der immer wiederkehrenden kühleren Nächte war das in unserem Bad auch nie der Fall", betonte Armbruster. "Der PH-Wert und der Sauerstoffgehalt waren immer im vorgeschriebenen Bereich, genauso wie der Sichttiefewert."
23 Rettungsschwimmer tun im Glattener Naturerlebnisbad ihren Dienst. Damit komme man gut über die Runden, erklärte der Vereinsvorsitzende. Man stelle zwei und wenn nötig auch drei Badeaufsichten. "Wir wollen sichtbar Präsenz zeigen."
Die Einnahmen des Fördervereins durch öffentliche Zugänge ins Bad betragen 23000 Euro. Die bisherigen Ausgaben liegen bei 18000 Euro. Nach einer Verstopfung im Abwasserkanal habe man nach einer Untersuchung mit der Kamera festgestellt, dass ein Rohr gebrochen sei, so Armbruster. "Die Ursache ist aber noch nicht bekannt." Zudem habe der Vorstand kurzfristig beschlossen, die Kasse für diese Saison zu betreuen.
"Wir müssen abwarten, was der Sommer noch bringt, aber das ist eine sehr gute Bilanz für die ersten Wochen. Der Verein hat gezeigt, dass er sehr gut in der Lage ist, eine kommunale Einrichtung zu betreuen", lobte Tore-Derek Pfeifer. Dies bestätigte Waltraud Günther und hob das hohe Engagement des Betreibervereins hervor.
Einige Besucher hätten die Öffnungszeiten moniert, hieß es aus dem Gremium. Die sei ihm bewusst, so Armbruster. Doch es müsse sich auch ein gewisser Mehrwert aus der Tatsache ergeben, das man Mitglied im Förderverein werde. "Viele Mitglieder schätzen eben diesen Umstand, dass sie das Bad außerhalb der Öffnungszeiten besuchen können."
Auch die Parkplatzsituation wurde angesprochen. "Da geht es manchmal richtig kriminell zu", betonte Ulrich Rath. "Wir wollen noch mehr Parkmöglichkeiten schaffen, das geht aber nicht von heute auf morgen", so Pfeifer. Man habe von Anfang an einen weiteren Parkplatz in der Planung gehabt, dies sei aber von der übergeordneten Behörde abgelehnt worden.